Rezension Linux Kommandoreferenz

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Eigentlich kenne ich „den Kofler“ also die sogenannte Linux-Bibel schon seit 20 Jahren seitdem ich mit Suse Linux auf 4 CD’s angefangen habe. Das Buch „Linux Kommandoreferenz Shell-Befehle von A bis Z“ war hier dann eigentlich nur eine Frage der Zeit bis ich es im Regal stehen haben wollte. Der Autor Michael Kofler hat es meiner Meinung nach geschafft auf den 467 Seiten des Buches aus dem Rheinwerk Verlag eine wirklich sinnvolle Ergänzung zu seiner umfangreichen und dicken Linux-Bibel raus zu bringen.

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Aufgeteilt ist das Buch in 4 große Abschnitte: Thematische Kommandoübersicht, Die Kommandos von A bis Z, die Konfigurationsdateien und Tastenkürzel. Bei der Thematischen Kommandoübersicht werden die Kommandos eben Thematisch unterteilt kurz aufgelistet also z.B. Dateien suchen, Bearbeitung von Textdateien, LVM-Kommandos, Netzwerkverwaltung, etc. und darunter dann die jeweiligen Kommandos mit einer kurzen Erklärung was es tut und der Seite später im Buch wo das genauer beschrieben ist. Wenn es hier mal zu Distributionsspezifischen Kommandos kommt steht diese in Klammern mit dabei wie z.B. Suse, RedHat, Fedora, Ubuntu, CentOS, etc. In dem wohl umfangreichsten Kapitel mit über 350 Seiten geht es dann dann um die Befehle im einzelnen. Hier wird jedes Kommando dann im Detail mit den Parametern erläutert und mit sehr viele Beispielen anschaulichst erklärt. Abgerundet wird das Ganze dann durch das Kapitel mit den Konfigurationsdateien. Sehr gut fand ich hierbei z.B. die Hervorhebung bei z.B. /etc/network/interfaces nach IP V4 und IP V6 so das man sich schneller zurechtfinden kann. Auch sehr hilfreich sind Hinweise auf Raspberry-Pi-spezifische Kommandos. In dem relativ kurzen Kapitel über die Tastenkürzel werden eben die wichtigsten Tastenkombinationen zur bash, joe, gnome, mutt oder vi/vim tabellarisch dargestellt. Ich habe dann auf dem hinteren Bucheinschlag noch eine CD gefunden, die in der Buchbeschreibung und im Inhalt nicht weiter beschrieben wurde. Hier ist das komplette Buch nochmals als 2,5MB große PDF Datei zu finden. Wer keinen Internetanschluss hat kann so das Buch als durchsuchbare PDF am Rechner lesen. Meiner Meinung nach ist das durchlesen und ggf. aktive verwenden einer Kommandoreferenz viel effektiver, eine PDF Datei rundet das ganze aber sicherlich ab. Als klitzekleinen Wunsch für eine Zweitauflage bzw. update des Ganzen würde ich mir noch weitere Config-File Beispiele wie z.B. mutt, vim, etc. wünschen aber das geht dann schon eher in die „Advanced“ Schiene des ganzen. Ebenso wird dann bestimmt noch die bessere Erkennbarkeit welche Kommandos es bei Suse, Raspberry-Pi oder Fedora NICHT gibt bzw. wo die Unterschiede liegen geben.

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Mein persönliches Fazit: Wer also Täglich mit Linuxbasierten Betriebssystemen zu tun hat und den großen Kofler schon durchgearbeitet hat wird hiermit seine wahre Freude haben. Aber auch wer eben eine schnell zugreifbare Kommandoreferenz sucht die darüber hinaus noch wertvolle Zusatzinfos zu den einzelnen Kommandos liefert und wo noch Config Dateien erläutert werden wird glücklicher sein. Im Grunde wird genauso wie die Formelsammlung in der Schule, das Tabellenbuch in den wissenschaftlichen Studiengängen diese Kommandoreferenz das Unverzichtbare Grundwerk für alle Linuxer werden. Vielen Dank dafür.

Rezension Photoshop für Fotografen

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Diesen Monat habe ich mir mal das Videotraining „Photoshop für Fotografen“ zu Gemüte geführt. Die erfahrene Trainerin und Buchautorin Maike Jarsetz hat hier eine schöne Zusammenstellung an Themen gefunden. Neben den Basiskorrekturen und dem sogenannten entwickeln mit Camera Raw über verschiedene Techniken in Photoshop unterschieden in Themen zur Landschaftsfotografie, Architektur oder Portraitfotografie bis hin zur Arbeit mit Studioaufnahmen und Fotomontagen bzw. Composings wird das Ganze Spektrum in rund 11 Stunden abgedeckt. Man kann sich die einzelnen Kapitel am Stück hintereinander oder einzeln anschauen je nachdem wie man es braucht. Schön gefallen hat mir, das z.B. bei der Portraitfotografie alles angefangen von der Hautretusche, Hauttöne angleichen bis hin zu Frequenztrennung, Bildlooks und einfügen von Catchlights im Auge besprochen wird. Der Stil der Trainerin ist hier sehr geradeaus und Zielgerichtet.
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Fast alle sogenannten Basiskorrekturen werden in Camera Raw durchgeführt um dann später die spezifischen Retuschen angepasst auf den Aufgabenbereich durch zu führen. In den vorderen Kapiteln werden die Schlüsseltechniken wie z.B. Masken, Ebenen, Verflüssigen, Füllmethoden und Smart Objects besprochen damit man eine entsprechende Grundlage für die darauf folgenden Kapitel und Workflows hat. Hierbei werden die Techniken und deren Unterschiede bei Themenbereichen wie der Landschaftsfotografie wo es mehr um Farben, Luminanz, Schärfe und die Panoramaerstellung geht, der Portraitfotografie bei der es dann mehr um Hauttöne, Licht und Schatten sowie Bildlooks geht, der Architekturfotografie wo es dann eher verstärkt um Perspektive, Schatten und Kontraste sowie HDR geht, der Studio- und Stillife Fotografie wo es auf Flächenretusche, Formen und Lichtreflexe ankommt bis hin zu den Fotomontagen bei denen es dann um das Freistellen, Maskenkanten und Bildfarben geht. In einem Extrakapitel zum Schluss geht es dann nochmal um die Adobe Bridge, Bildformate und das abspeichern für das Web sowie das erstellen von Aktionen.
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Sehr schön ist, das die verwendeten Bilder von Fotolia ebenso mit auf der DVD dabei sind. Ebenso sind die Arbeitsdateien im Photoshop Format zu den einzelnen Kapiteln auch mit auf der DVD. So kann man schön die einzelnen Tutorials mitmachen.
Alles in allem ein sehr schönes Videotraining was man im einzelnen oder im Gesamten schauen kann und die 11 Stunden Gesamtspielzeit werden einem sicher nicht langweilig.

Review Licht – Die große Fotoschule

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Eines der wichtigsten Tools innerhalb der Fotografie ist wohl das Licht. Deshalb finde ich es wichtig möglichst viel zu dem Thema zu Wissen und insofern habe ich mich tierisch gefreut das Buch „Licht – Die große Fotoschule“ von Eib Eibelshäuser aus dem Rheinwerk Verlag gerade zu lesen. Der Autor beginnt hierbei sehr klassisch in der Malerei, da hier ja schon die meisten Fundamente für die heutige Fotografie und das gestalten mit Licht geschaffen wurden. Danach arbeitet er sich durch die Epochen von den 1900er Jahren bis hin in die heutige Zeit um dann die diversen Fotografiebereiche wie die Landschaftsfotorafie, Portraits im Freien, blaue Stunde und Mischlicht, Langzeitaufnahmen, Studiolicht, Lichtformer, Blitzlicht sowie Lightpainting mit LEDs, Infrarotfotografie und CGI durch zu arbeiten. Der Autor geht hierbei sehr einfühlsam vor und nimmt sich viel Zeit in den einzelnen Bereichen um die Themen an den Mann und die Frau zu bringen. Das Buch ist durchzogen mit vielen Beispielfotos und unterschiedlichen Lichteinstellungen was die teilweise sehr ausführlichen Texte auflockert. Ebenso auflockernd sind die Exkursionen in den jeweiligen Kapiteln. Zu vielen Bildern sind die technischen Daten, sprich Blende, Objektivangabe, Zeit und Empfindlichkeit angegeben. Das ganze Buch ist wie eine Fotoschule aufgebaut: Man erhält viele Grundlagen und erlebt regelrecht die Facetten des Themas Licht, aber an vielen Stellen wünscht man sich dann doch ggf. ein bisschen mehr zum Thema wie findet man das Richtige Licht um eine Situation gut dar zu stellen, wie sieht es mit den unterschiedlichen Farbtemperaturen für verschiedene Einsatzgebiete aus, etc. Da ist dann letztendlich der Fotograf und dessen Fingerspitzengefühl gefragt das richtige Licht aus zu wählen.

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Ich persönlich komme noch aus der Welt der analogen Fotografie und habe hier viel gelernt als ich meine eigenen schwarzweiss Filme selbst entwickelt habe. Hier wären viele Referenzen möglich gewesen, die leider nicht erwähnt wurden. Im Kapitel zum Studiolicht hätte man ebenso diverse Studiolichtarten für verschiedene Situationen etwas klarer gegenüberstellen können. Ebenso wie z.B. verschiedene Lichtarten sich bei ein und demselben Motiv auswirken können oder wie verschiedenfarbiges Licht in unterschiedlichen Zeiten und Stilrichtungen verwendet wurde. Dies zeigt das dieses Buch als Zielgruppe wirklich Fotobegeisterte hat und ggf. Studierende, die ein zusätzliches Buch zu dem Thema suchen. Was man nämlich aus diesem Wissen herausholt wird einem hier nicht einfach vor gebetet und dieses Buch ist auch kein Workshop-Buch oder ein „schnelle Tipps für schnelle Bilder“ Buch. Das Wissen kann und muss man sich dann schon noch selbst mit der Kamera selbst erarbeiten und das ist natürlich auch gut so wie ich finde.

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Als Fazit kann ich sagen, das dieses Buch eines der wenigen Bücher ist, die sich sehr intensiv mit dem Thema Licht in der Fotografie so eindringlich und grundlegend beschäftigt. Auch wenn man an manchen Stellen den eher theoretischen und nicht-workshopartigen Ansatz merkt bleibt das Buch doch ein bemerkenswertes Buch um Licht in all seiner Herrlichkeit zu verstehen. Ich hatte an unzähligen Stellen Aha-Effekte und kann dieses Buch nur jedem Fotografen ans Herz legen, der mehr Stimmung aus Bildern herausholen möchte.

Review Der eigene Blick

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Eines der wohl am meist genannten Dinge, die man tun sollte sobald man ein ernsthafter Fotograf werden will ist seinen Bick zu schärfen um eine eigene fotografische Handschrift zu bekommen. Aus diesem Grund hat mich das Buch „Der Eigene Blick“ von Robert Mertens aus dem Rheinwerk Verlag besonders interessiert.
Was mir zuerst aufgefallen ist war die Anmerkung auf einer der ersten Seiten, das viele Bilder im Buch mit Leica Kameras- und Objektiven gemacht wurden. Leider steht später im Buch bei den Bilder nicht dabei welche Bilder mit welcher Kamera gemacht wurden, aber das ist auch gar nicht das Ziel des Buches. Vielmehr geht es um die eher künstlerische und philosophische Auseinandersetzung mit dem wie, was, warum. Fragen wie Bildstil und Bildsprache zusammenhängen, Wie man durch das nicht zeigen ein Bild verdichtet wie man unsichtbares sichtbar machen kann, wie man beobachtet, kombiniert, Ideen sammelt und daraus Collagen erstellt und improvisiert und es werden Fragen beantwortet wie z.B. wieso ein perfektes Bild unperfekt sein muss, wie Bilder eigentlich wirken, wie man mit Farbe spielt und man Geschichten erzählt. Es werden also viele Ansätze und Gedanken vermittelt wie man zu besseren Bildern kommen kann. Hier steht aber nicht die Kameratechnik, welche Blende und Zeit man einstellt oder welchen Filter man in Photoshop nimmt und welche Einstellung man da und da wählt im Vordergrund sondern ganz grundlegende Dinge wie eben die innere Einstellung und das Gefühl für das Bild an sich.

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Wem das im ersten Moment etwas zu philosophisch ist dem wird hier auch geholfen, denn zu jedem Kapitel gibt es einen kleinen Workshop in dem etwas praktischer beschrieben wird wie man z.B. eine Selbstportraitreihe machen soll oder man ein Bild aus seinem Fotoarchiv analysiert. Das Buch ist also wunderbar für Abends zum lesen vor dem Schlafen gehen geeignet um sich zu inspirieren und zu motivieren. Besonders gut gefielen mir die Workshops in denen die Aufgaben etwas umfangreicher waren wenn man z.B. aus 10 Romanen wahllos Sätze sammelt um daraus eine Geschichte zu entwickeln für eine Bildidee. Meist hängt man ja genau an dieser Stelle und so ist eine der ersten Hürden schnell überwunden. Man merkt auch sofort den künstlerischen Stil des Autors, der sehr oft seine Bilder durch Überlagerung und Mehrfachbelichtungen zu wahren Kunstwerken knetet. Das Buch ist mit viel Gefühl und Liebe zum Detail geschrieben. Gerade die Bildauswahl beeindruckt schon ganz erheblich obwohl einige bearbeitete Bilder des Autors doch manchmal etwas zu arg im Vordergrund zu sein scheinen.

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Ebenso hat mir das Kapitel zum Thema Bildanalyse gut gefallen, weil dies nicht nur weiterhilft seine eigenen Bilder selbstkritisch zu beurteilen und daraus zu lernen sondern auch wie man gerade in den sozialen Netzwerken besser Bilder beurteilen kann. Auch wenn die häufigen W-Fragen immer wieder auftauchen kann man Sie gar nicht oft genug wiederholen. Wer sich also vorher eher theoretisch oder eher aus technischer Sicht und der Perfektion im Umgang und dem einstellen der Kamera beschäftigt hat wird hiermit zu einem guten Fotografen werden. Wer bereits eine gewisse Erfahrung oder Ausbildung genossen hat wird hier viele Aha-Erfahrungen machen und sich oft denken „so spielt das zusammen“ und vieles was vorher eher durch Zufall entstanden ist kann man dann auch gelassen und voller Hingabe reproduzieren.

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Mein persönliches Fazit: Man merkt die jahrzehntelange Erfahrung des Autors und Fotografen dem Buch an und es sollte in keinem guten Bücherregal fehlen! Insgesamt ein sehr gutes Buch auch wenn man sich etwas mehr fotografische Vielfalt gewünscht hätte. Hier hätte der Autor sicher noch einige Fotokollegen finden können.

Rezension Traumfabrik Photoshop

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Eigentlich besteht das Buch „Traumfabrik Photoshop“ aus 5 einzelnen Büchern, denn jeder der 5 Autoren Jurek Gralak, Uli Staiger, Marie Beschorner, Olaf Giermann und Simon Kopp zeigen hier Ihr Bestes und alleine das wäre schon ein komplett eigenes Buch wert. Nun haben diese Photoshop Künstler es zustande gebracht auf den rund 360 Seiten zum Einen sich selbst, Ihre Besten Arbeiten und darüber hinaus einen Einblick in Ihre Arbeitsweise bis hin zu einem Kunstwerk welches durchgearbeitet und besprochen wird zu bieten. Den Anfang macht der Steampunk Art Photoshopper Jurek Gralak.

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Angefangen vom Bau der Requisiten bis hin zum Shooting, dem Rendnern der 3D Objekte in Cinema 4D, dem Composing bis zum finalen Look wird alles durchgearbeitet. Sehr schön finde ich hier die Liebe zum Detail und das erarbeiten des finalen Looks. Uli Staiger baut nach einem kurzen Überblick dann eine auch wieder in Cinema 4D erstellte lange Wasserrutsche in eine malerische Küstenlandschaft ein. Hier merkt man die doch eher etwas andere Herangehensweise an die Sache mit Anlegen von Bildarchivmaterial, einem etwas längeren Part zu Cinema 4D und einem schön erklärenden Part wie man die vielen Composing Fotos zusammenbaut. Bei Marie Beschorner stehen dann eher die gezeichneten Figuren in der Art von Disney auf dem Programm. Hier kommt es viel auf Farbe und Pinsel in Photoshop an. Bei Olaf Giermann kommt dann Dark Art und das einarbeiten von alltäglichen Gegenständen in einige futuristischen Bilder gezeigt. Bei Simon Kopp’s Bild „Airborn – Reparaturen“ geht es dann um eine futuristisch anmutende schwebende Plattform und wie diese aus diversen Grundformen und Vorlagen zusammengebaut wird.

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Zu allen 5 Kapiteln im Buch gibt es das Bildmaterial und die entsprechenden Photoshop Dateien zum Download auf der Rheinwerk Seite. Aber Vorsicht das sind im gesamten schon so ca. 5GB und das kann ggf. je nach Downloadrate und Kapazität einige Zeit dauern bis man die Materialien auf seiner Festplatte hat.
Mein Fazit: Wer also zum einen schon ein bisschen Erfahrung mit Photoshop hat und sich mit dem Erstellen von fantastischen und außergewöhnlichen Composings beschäftigt wird an diesem vielfältigen Buch seine Freude haben. Gerade die abwechslungsreichen Techniken gefallen doch sehr gut.