Rezension Linux Kommandoreferenz

9783836237789_267
Eigentlich kenne ich „den Kofler“ also die sogenannte Linux-Bibel schon seit 20 Jahren seitdem ich mit Suse Linux auf 4 CD’s angefangen habe. Das Buch „Linux Kommandoreferenz Shell-Befehle von A bis Z“ war hier dann eigentlich nur eine Frage der Zeit bis ich es im Regal stehen haben wollte. Der Autor Michael Kofler hat es meiner Meinung nach geschafft auf den 467 Seiten des Buches aus dem Rheinwerk Verlag eine wirklich sinnvolle Ergänzung zu seiner umfangreichen und dicken Linux-Bibel raus zu bringen.

IMG_2474a

Aufgeteilt ist das Buch in 4 große Abschnitte: Thematische Kommandoübersicht, Die Kommandos von A bis Z, die Konfigurationsdateien und Tastenkürzel. Bei der Thematischen Kommandoübersicht werden die Kommandos eben Thematisch unterteilt kurz aufgelistet also z.B. Dateien suchen, Bearbeitung von Textdateien, LVM-Kommandos, Netzwerkverwaltung, etc. und darunter dann die jeweiligen Kommandos mit einer kurzen Erklärung was es tut und der Seite später im Buch wo das genauer beschrieben ist. Wenn es hier mal zu Distributionsspezifischen Kommandos kommt steht diese in Klammern mit dabei wie z.B. Suse, RedHat, Fedora, Ubuntu, CentOS, etc. In dem wohl umfangreichsten Kapitel mit über 350 Seiten geht es dann dann um die Befehle im einzelnen. Hier wird jedes Kommando dann im Detail mit den Parametern erläutert und mit sehr viele Beispielen anschaulichst erklärt. Abgerundet wird das Ganze dann durch das Kapitel mit den Konfigurationsdateien. Sehr gut fand ich hierbei z.B. die Hervorhebung bei z.B. /etc/network/interfaces nach IP V4 und IP V6 so das man sich schneller zurechtfinden kann. Auch sehr hilfreich sind Hinweise auf Raspberry-Pi-spezifische Kommandos. In dem relativ kurzen Kapitel über die Tastenkürzel werden eben die wichtigsten Tastenkombinationen zur bash, joe, gnome, mutt oder vi/vim tabellarisch dargestellt. Ich habe dann auf dem hinteren Bucheinschlag noch eine CD gefunden, die in der Buchbeschreibung und im Inhalt nicht weiter beschrieben wurde. Hier ist das komplette Buch nochmals als 2,5MB große PDF Datei zu finden. Wer keinen Internetanschluss hat kann so das Buch als durchsuchbare PDF am Rechner lesen. Meiner Meinung nach ist das durchlesen und ggf. aktive verwenden einer Kommandoreferenz viel effektiver, eine PDF Datei rundet das ganze aber sicherlich ab. Als klitzekleinen Wunsch für eine Zweitauflage bzw. update des Ganzen würde ich mir noch weitere Config-File Beispiele wie z.B. mutt, vim, etc. wünschen aber das geht dann schon eher in die „Advanced“ Schiene des ganzen. Ebenso wird dann bestimmt noch die bessere Erkennbarkeit welche Kommandos es bei Suse, Raspberry-Pi oder Fedora NICHT gibt bzw. wo die Unterschiede liegen geben.

IMG_2478a

Mein persönliches Fazit: Wer also Täglich mit Linuxbasierten Betriebssystemen zu tun hat und den großen Kofler schon durchgearbeitet hat wird hiermit seine wahre Freude haben. Aber auch wer eben eine schnell zugreifbare Kommandoreferenz sucht die darüber hinaus noch wertvolle Zusatzinfos zu den einzelnen Kommandos liefert und wo noch Config Dateien erläutert werden wird glücklicher sein. Im Grunde wird genauso wie die Formelsammlung in der Schule, das Tabellenbuch in den wissenschaftlichen Studiengängen diese Kommandoreferenz das Unverzichtbare Grundwerk für alle Linuxer werden. Vielen Dank dafür.

Rezension Photoshop für Fotografen

9783836240000_267_2d
Diesen Monat habe ich mir mal das Videotraining „Photoshop für Fotografen“ zu Gemüte geführt. Die erfahrene Trainerin und Buchautorin Maike Jarsetz hat hier eine schöne Zusammenstellung an Themen gefunden. Neben den Basiskorrekturen und dem sogenannten entwickeln mit Camera Raw über verschiedene Techniken in Photoshop unterschieden in Themen zur Landschaftsfotografie, Architektur oder Portraitfotografie bis hin zur Arbeit mit Studioaufnahmen und Fotomontagen bzw. Composings wird das Ganze Spektrum in rund 11 Stunden abgedeckt. Man kann sich die einzelnen Kapitel am Stück hintereinander oder einzeln anschauen je nachdem wie man es braucht. Schön gefallen hat mir, das z.B. bei der Portraitfotografie alles angefangen von der Hautretusche, Hauttöne angleichen bis hin zu Frequenztrennung, Bildlooks und einfügen von Catchlights im Auge besprochen wird. Der Stil der Trainerin ist hier sehr geradeaus und Zielgerichtet.
Photoshop_fuer_Fotografen01
Fast alle sogenannten Basiskorrekturen werden in Camera Raw durchgeführt um dann später die spezifischen Retuschen angepasst auf den Aufgabenbereich durch zu führen. In den vorderen Kapiteln werden die Schlüsseltechniken wie z.B. Masken, Ebenen, Verflüssigen, Füllmethoden und Smart Objects besprochen damit man eine entsprechende Grundlage für die darauf folgenden Kapitel und Workflows hat. Hierbei werden die Techniken und deren Unterschiede bei Themenbereichen wie der Landschaftsfotografie wo es mehr um Farben, Luminanz, Schärfe und die Panoramaerstellung geht, der Portraitfotografie bei der es dann mehr um Hauttöne, Licht und Schatten sowie Bildlooks geht, der Architekturfotografie wo es dann eher verstärkt um Perspektive, Schatten und Kontraste sowie HDR geht, der Studio- und Stillife Fotografie wo es auf Flächenretusche, Formen und Lichtreflexe ankommt bis hin zu den Fotomontagen bei denen es dann um das Freistellen, Maskenkanten und Bildfarben geht. In einem Extrakapitel zum Schluss geht es dann nochmal um die Adobe Bridge, Bildformate und das abspeichern für das Web sowie das erstellen von Aktionen.
Photoshop_fuer_Fotografen02
Sehr schön ist, das die verwendeten Bilder von Fotolia ebenso mit auf der DVD dabei sind. Ebenso sind die Arbeitsdateien im Photoshop Format zu den einzelnen Kapiteln auch mit auf der DVD. So kann man schön die einzelnen Tutorials mitmachen.
Alles in allem ein sehr schönes Videotraining was man im einzelnen oder im Gesamten schauen kann und die 11 Stunden Gesamtspielzeit werden einem sicher nicht langweilig.

Review Licht – Die große Fotoschule

51kBvg4HVzL

Eines der wichtigsten Tools innerhalb der Fotografie ist wohl das Licht. Deshalb finde ich es wichtig möglichst viel zu dem Thema zu Wissen und insofern habe ich mich tierisch gefreut das Buch „Licht – Die große Fotoschule“ von Eib Eibelshäuser aus dem Rheinwerk Verlag gerade zu lesen. Der Autor beginnt hierbei sehr klassisch in der Malerei, da hier ja schon die meisten Fundamente für die heutige Fotografie und das gestalten mit Licht geschaffen wurden. Danach arbeitet er sich durch die Epochen von den 1900er Jahren bis hin in die heutige Zeit um dann die diversen Fotografiebereiche wie die Landschaftsfotorafie, Portraits im Freien, blaue Stunde und Mischlicht, Langzeitaufnahmen, Studiolicht, Lichtformer, Blitzlicht sowie Lightpainting mit LEDs, Infrarotfotografie und CGI durch zu arbeiten. Der Autor geht hierbei sehr einfühlsam vor und nimmt sich viel Zeit in den einzelnen Bereichen um die Themen an den Mann und die Frau zu bringen. Das Buch ist durchzogen mit vielen Beispielfotos und unterschiedlichen Lichteinstellungen was die teilweise sehr ausführlichen Texte auflockert. Ebenso auflockernd sind die Exkursionen in den jeweiligen Kapiteln. Zu vielen Bildern sind die technischen Daten, sprich Blende, Objektivangabe, Zeit und Empfindlichkeit angegeben. Das ganze Buch ist wie eine Fotoschule aufgebaut: Man erhält viele Grundlagen und erlebt regelrecht die Facetten des Themas Licht, aber an vielen Stellen wünscht man sich dann doch ggf. ein bisschen mehr zum Thema wie findet man das Richtige Licht um eine Situation gut dar zu stellen, wie sieht es mit den unterschiedlichen Farbtemperaturen für verschiedene Einsatzgebiete aus, etc. Da ist dann letztendlich der Fotograf und dessen Fingerspitzengefühl gefragt das richtige Licht aus zu wählen.

IMG_2480_a

Ich persönlich komme noch aus der Welt der analogen Fotografie und habe hier viel gelernt als ich meine eigenen schwarzweiss Filme selbst entwickelt habe. Hier wären viele Referenzen möglich gewesen, die leider nicht erwähnt wurden. Im Kapitel zum Studiolicht hätte man ebenso diverse Studiolichtarten für verschiedene Situationen etwas klarer gegenüberstellen können. Ebenso wie z.B. verschiedene Lichtarten sich bei ein und demselben Motiv auswirken können oder wie verschiedenfarbiges Licht in unterschiedlichen Zeiten und Stilrichtungen verwendet wurde. Dies zeigt das dieses Buch als Zielgruppe wirklich Fotobegeisterte hat und ggf. Studierende, die ein zusätzliches Buch zu dem Thema suchen. Was man nämlich aus diesem Wissen herausholt wird einem hier nicht einfach vor gebetet und dieses Buch ist auch kein Workshop-Buch oder ein „schnelle Tipps für schnelle Bilder“ Buch. Das Wissen kann und muss man sich dann schon noch selbst mit der Kamera selbst erarbeiten und das ist natürlich auch gut so wie ich finde.

IMG_2483_a

Als Fazit kann ich sagen, das dieses Buch eines der wenigen Bücher ist, die sich sehr intensiv mit dem Thema Licht in der Fotografie so eindringlich und grundlegend beschäftigt. Auch wenn man an manchen Stellen den eher theoretischen und nicht-workshopartigen Ansatz merkt bleibt das Buch doch ein bemerkenswertes Buch um Licht in all seiner Herrlichkeit zu verstehen. Ich hatte an unzähligen Stellen Aha-Effekte und kann dieses Buch nur jedem Fotografen ans Herz legen, der mehr Stimmung aus Bildern herausholen möchte.